Schwerhörigkeit

Schwerhörigkeit – Definition und Häufigkeit

Als Schwerhörigkeit (Hypakusis) bezeichnet man eine Einschränkung des Hörvermögens. Sie reicht von einer geringfügigen Beeinträchtigung bis zu vollständigem Hörverlust, kann vorübergehend oder dauerhaft sein. Bei Menschen, die nur noch einzelne Töne bzw. Geräusche oder gar keine Laute mehr hören können, sprach man früher von Taubheit, heute üblicher Weise von Gehörlosigkeit.

Hören ist ein komplexer Prozess, der vor allem die Wahrnehmung und Verarbeitung akustischer Signale über die Ohren sowie die „sprachliche Übersetzung" der Information im Gehirn beinhaltet. Die Ursachen für eine Schwerhörigkeit sind vielfältig. Sie kann sowohl eine Alterserscheinung als auch Folge einer Erkrankung oder übermäßiger Lärmbelastung sein. Lärmschwerhörigkeit ist in Deutschland die häufigste Berufskrankheit. Etwa 12.000 neue Verdachtsfälle werden den Berufsgenossenschaften jährlich gemeldet. In manchen Fällen wird Hypakusis vererbt.

Der Begriff Schwerhörigkeit beschreibt eine häufige Erkrankung. Etwa 300 Millionen Menschen sind weltweit schwerhörig. In Deutschland ist es jeder 15., in der Altersgruppe ab dem 65. Lebensjahr jeder zweite Mann und jede dritte Frau. Bei einer beginnenden Schwerhörigkeit lässt meist zunächst das Vermögen des Ohres nach, auf bestimmte Frequenzen mit einer geringen Lautstärke noch zu reagieren. Aufgrund dieser so genannten Hörbahn-Degeneration können Betroffene Geräusche immer schlechter unterscheiden. Dies erklärt auch, warum Menschen mit beginnender Schwerhörigkeit oft einem Einzelgespräch noch gut folgen können, aber in größeren Gesellschaften oder bei starker Hintergrundkulisse, wie z.B. bei einem Restaurant-Besuch, Probleme haben, sich an einer Konversation zu beteiligen. Wird dieser Degeneration durch eine Hörhilfe frühzeitig entgegengewirkt, kann das breite Spektrum des Hörens erhalten bleiben.

Früherkennung ist sehr wichtig für den Therapieerfolg. Das gilt insbesondere für Kinder, denn die allgemeine geistige und vor allem die Sprachentwicklung setzen normales Hörvermögen voraus. Unter 440 Neugeborenen findet sich ein schwerhöriger Säugling. Bei den Frühgeburten ist die Rate 15-mal so hoch. Von 10.000 Kindern leiden sieben bis acht unter ausgeprägter Schwerhörigkeit, weitere 50 bis 100 unter mittelstarker Hypakusis, nochmals 300 bis 400 haben eine leichte Hörschwäche. Darüber hinaus steigt die Zahl der betroffenen Jugendlichen seit Jahren stetig.

Diagnostische Möglichkeiten in unserer Praxis:

  •  Tonaudiogramm ( Audiometer)
  • Sprachaudiogramm (Zahlen-/ Wörterverstehen)
  •  Hirnstammaudiometrie (Messung des Hörnerven mit Ableitung der durch akustische Reize entstandene Potentiale im ZNS (mittels speziellem Audiometer -BERA)
  • Objektive Messung der Haarzellen des Innenohres mitttels Otoakustischer Emissionen
  • Tinnitusmatching

 


 

 

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